MalMär - Malen und Märchen für Kinder
Samstag | 15. Februar 2025 | 10:00 bis 12:00 Uhr statt.
Für Kinder, die Lust zum Malen und Zuhören haben.
Thema: Märchen vom Meer
Ort: Kronacher Kunstverein e.V., Siechenangerstr.13, Kronach
Anmeldung bitte bei Krystyna Hurec-Diaczyszyn
hudikry@aol.com oder 0176 47803880
Ausstellung:
„KREATIVE BEGEGNUNGEN“
OTMAR ALT und GUDRUN WIRSIEG
12. Januar - 16. Februar 2025
Vernissage: 12. Januar 11:00 Uhr
Begrüßung: Sabine Raithel, KKV
Einführung: Judith Janecek, Kunsthistorikerin M.A., ART 28
Musik: Berufsfachschule für Musik Oberfranken
Bunte Fabelwesen, „Tiermenschen“ und „Augentiere“ wurden zu seinem Markenzeichen. Otmar Alt gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten zeitgenössischen Künstlern Deutschlands. Die Arbeiten des Malers, Bildhauers, Designers und Grafikers waren und sind nicht nur in unzähligen Museen und Galerien zu sehen. Vieles hat Eingang in öffentliche Sammlungen und ins Alltagsleben gefunden. In Oberfranken war er oft zu Gast: Seine Entwürfe für Rosenthal wie u.a. die Uhr „Coq o’clock“ gelten heute als Ikonen der industriellen Kunst; er hat Bühnenbilder und Kostüme für mehrere Inszenierungen am Theater Hof entworfen sowie große Skulpturen geschaffen, die vor dem Theater platziert sind.
Im Kronacher Kunstverein war er gleich dreimal zu Gast - u.a. im Jahr 2010, anlässlich seines 70. Geburtstags, mit einer großen Jubiläumsausstellung auf der Festung Rosenberg. Seither gibt es ein enges Band zwischen dem Kronacher Kunstverein und dem Künstler im westfälischen Hamm. In diesem Jahr feiert der Großmeister von Form und Farbe seinen 85. Geburtstag. Der Kronacher Kunstverein nimmt dies zum Anlass, den Künstler zum Jahresauftakt mit einer Ausstellung zu ehren. Gezeigt werden nicht nur aktuelle Arbeiten des Künstlers Otmar Alt, sondern auch Werke seiner langjährigen Assistentin, der Bayreuther Grafikerin Gudrun Wirsieg; darunter auch Gemeinschaftsarbeiten, die im Rahmen von Workshops entstanden sind.
Otmar Alt wurde am 17. Juli 1940 in Wernigerode geboren. Ein Kriegskind. Er ergreift zunächst den Beruf des Dekorateurs und Plakatmalers. Im Jahr 1959 beschließt er, Modezeichner zu werden und beginnt ein Studium an der Berliner Meisterschule für Kunsthandwerk. 1960 wechselt er an die Hochschule für Bildende Künste zu Berlin. 1964 wird er Meisterschüler bei Hermann Bachmann. Alt ist einer der wenigen deutschen Maler, dem bereits in jungen Jahren der Sprung in die vordersten Reihen der Kunstszene gelingt. Auf seine viel beachtete und auch kommerziell aus dem Stand erfolgreiche Ausstellung im Jahr 1966 in der renommierten Berliner Galerie Katz - seine erste Einzelausstellung überhaupt - folgt 1967 eine Reihe hoch gelobter Ausstellungen im Inland und bereits 1969 ein Vorstoß „nach Übersee“. Im Jahr 1969 beginnt seine künstlerische Auseinandersetzung mit der Plastik. Es entstehen erste Skulpturen aus Keramik. Wenig später gestaltet er das Kinderbuch „Luderbär“.
Früh bricht er jedoch aus dem „elitären“ Kunstbetrieb aus und arbeitet hoch produktiv darauf hin, seinem Schaffen ein neues Terrain zu erschließen. Er will näher am Menschen, am Betrachter sein. Er ist überzeugt: Jedermann soll jederzeit Zugang zur Kunst haben. Die Bedeutung der Werke soll vom Betrachter selbst erarbeitet werden. Er nutzt dazu das klassische Mittel der Druckgraphik, die als vervielfältigte Kunst auch für „Otto Normalbürger“ erschwinglich ist, oder die Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen wie Rigips oder ab 1978 mit Rosenthal. Er stellt - seinerzeit ungewöhnlich - in Schulen und Betrieben aus, beteiligt sich an Wohltätigkeitsveranstaltungen u.a. für krebskranke Kinder, und arbeitet immer wieder mit Kindern und Jugendlichen zusammen.
Otmar Alt hat von jeher ein großes Bedürfnis nach Kommunikation. „Ich male für Menschen, nicht für Museen“, betont er. Das hat auch Rückwirkung auf sein Schaffen. Das Auge, das Organ für visuelle Kommunikation, findet sich nun immer häufiger in seinem Werk. Es ist das Vehikel für das Zwiegespräch zwischen Bild und Betrachter. Die Variationsbreite des Augenmotivs ist in Alts Werk enorm. Faszinierend: Alts „Augentiere“. Diese Wesen sind nicht nur Mittel zum Dialog, sondern auch eine Möglichkeit für den Künstler sich mitzuteilen. Denn nicht selten stehen die Augenwesen für den Künstler selbst.
Seit den 1980er Jahren prägen Tiere sein Werk - allen voran: Katzen. Er bekommt das Etikett, ein „Katzenmaler“ zu sein, das er in der Folgezeit kaum los wird - ebenso wie das Klischee des Märchenerzählers und des kindlich verträumten Fabulierers. Doch Alts scheinbar heitere Farb- und Fabelwelten sind stets Ergebnis eines intellektuell anspruchsvollen Gestaltungswillens. Die entspannte Unbeschwertheit entsteht aus einem komplizierten Spiel mit Farben und Formen. Das Narrativ, das Erzählerische, ist Ergebnis einer systematischen Erfindung und Ausgestaltung Otmar Alts ureigenster, zum Teil grotesker Natur- und Tier-Geschichten.
Seine Bilder sind niemals simpel, einfach witzig oder bierernst. So kompliziert, knorrig und kantig der Künstler ist, so ist auch sein Werk. Alts Humor ist vielschichtig; seine Arbeiten tiefgründig und hochkomplex. Und es gibt immer eine Geschichte hinter der Geschichte, die es zu entdecken lohnt. Seine Assistentin Gudrun Wirsieg, wurde in München geboren und wohnt in Bayreuth. Sie ist sowohl selbstständige Grafikerin, als auch Fachlehrerin an der Montessori-Schule in Bamberg. Sie hatte bereits früh Freude an Kunst, Theater und Musik. Und so begann sie nach dem Fachabitur ein Studium als GrafikDesignerin in Augsburg, das sie während des Studiums als Textil-Designerin weiter ausbaute.
Ihre Kreativität setzt sie in zahlreichen Bildern auf erzählerische Weise um. Dabei versucht sie das scheinbar Offensichtliche mit einem meist humorvollen Blick um weitere, verborgene Ebenen zu ergänzen. Dazu gehören oft kleine Details am Rande oder eine bestimmte Wirkung durch die Farbzusammenstellung. Sie bedient sich dabei einer Mischtechnik aus Tusche, Aquarell oder Acryl und Buntstift.
Schon während des Studiums wurde sie auf die Kunstwerke von Otmar Alt aufmerksam, da sie von seiner Bildsprache und der Buntheit begeistert war und diese aufmerksam weiterverfolgte. So kam sie bei einem seiner Workshops als Teilnehmerin in ersten Kontakt mit dem Künstler selbst. Es entwickelte sich eine Freundschaft und beidseitige Wertschätzung, Und sie brachte sich mit neuen Ideen in die Arbeit der Otmar Alt Stiftung ein. Sie entwarf das Layout für die Kunstzeitung „der anstifter“ des Freundeskreises der Otmar Alt Stiftung und layoutete einige Bücher für Otmar Alt. Als Assistentin unterstützt und begleitet sie den Künstler seit vielen Jahren bei seinen Workshops.